![Robert Ilg]()
Liebe Hersbruckerinnen und Hersbrucker,
das Jahr neigt sich dem Ende zu, Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Wir alle freuen uns auf ein paar friedliche Tage, wir freuen uns auf Feiern im Familien- und Freundeskreis. Ich hoffe sehr, dass die Aussicht auf Weihnachten eine freudige für Sie ist und Sie diese Zeit in guter Gemeinschaft verbringen.
Am Jahresende blicken viele noch einmal zurück auf die vergangenen zwölf Monate. 2017 hat uns große Momente aber auch einige bestürzende Ereignisse gebracht. Auch für Hersbruck war es ein ereignisreiches Jahr. Wir haben gemeinsam viel bewegt und in unserer Stadt ist es keinem langweilig geworden.
So wie wir es auch im bayernweiten Trend sehen, stehen nahezu alle Hersbrucker Bürgerinnen und Bürger in Lohn und Brot, es herrscht annähernd Vollbeschäftigung. Handwerk und Gewerbe verzeichnen volle Auftragsbücher und die meisten Jugendlichen haben einen Ausbildungsplatz gefunden.
Zur guten Bilanz gehört nicht zuletzt, dass Hersbruck weiter wächst. Bei uns werden wieder mehr Kinder geboren und man kann fast sagen, wir kommen nicht nach mit der Planung und Schaffung von Kindergarten- und Krippenplätzen. Im Gebiet Hirtenbühl entstand jüngst eine neue Kindertageseinrichtung, die innerhalb unseres gesetzlichen Auftrages nicht die letzte in Hersbruck sein wird.
Wenn ich mir das letzte Jahr anschaue, mit allem was in Hersbruck wirtschaftlich wie kulturell geboten war, dann sind wir auf einem guten Weg. Ich denke da vor allem auch an die unzähligen Aktionen, Konzerte und Ausstellungen. Großartige Gitarrenkonzerte beim Festival, unterhaltsame Abende im Schlosshof und in der Geru-Halle, Ausstellungen des Kunstmuseums und des Hirtenmuseums, Altstadtfest und vieles mehr. Hersbruck schafft derzeit einen hervorragenden Mittelweg zwischen traditionsbewusstem Denken und modernem und fortschrittlichen Vorangehen.
Sicher gibt es immer wieder Stolpersteine und Rückschläge, die es zu bewältigen gibt. Sollten wir tatsächlich, wie angekündigt, unser Krankenhaus verlieren, trifft das unsere Stadt sehr hart. Wir sind es gewohnt dort auf beste Weise medizinisch versorgt zu werden und kurze Wege zu haben.
Auch die Sanierungsarbeiten im Strudelbad schlagen schwer zu Buche und wir stehen nach wie vor vor der Herausforderung mit geringen Einnahmen unsere freiwilligen Leistungen aufrecht erhalten zu können. Eine Aufgabe, die uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Wie sich die Lage generell in der Bundesrepublik verändern wird, können wir noch nicht absehen. Die Bundestagswahl hat die Weichen für unser Land und damit auch für unsere Stadt neu gestellt. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ist eine weit rechts stehende, in Teilen rassistische Partei drittstärkste Kraft geworden. Was das bedeutet, müssen wir abwarten. Ebenso spannend ist die zukünftige neue Regierungskoalition, die mit Sicherheit ein ambitioniertes Programm umsetzen möchte. Ich hoffe jedenfalls, dass sie ein offenes Ohr – und eine offene Kasse für die Belange der Kommunen hat.
2017 war politisch ein Jahr mit einem unglaublichen Umbruch auf unserer Welt. Dinge, die wir nie für möglich gehalten haben, sind eingetreten. Terror und Gewalt sind uns sehr viel näher gekommen, als wir je vermutet haben. Nicht schon wieder! – haben wir alle wohl oft gedacht, wenn es zu einem Terroranschlag kam. Eine blutige Spur hat sich quer durch Europa von Stockholm über London und Barcelona bis nach Hamburg gezogen. Und die islamistischen Attentäter gehen immer skrupelloser vor.
Dazu haben wir uns im Laufe des Jahres einem immer impulsiveren und unberechenbareren US-Präsidenten gegenüber gesehen, der uns über seine Kommunikation via Twitter verblüffte. Welche Ziele und Strategien die amerikanische Regierung verfolgt, bleibt uns dabei verschlossen. Genauso beängstigend ist der sich in diesem Jahr zuspitzende Atomkonflikt mit Nordkorea. Überall fehlt es an Gesprächsbereitschaft, an einer unbeirrten Suche nach Lösungen.
Die Gewalt, die Bedrohung, von der kein Land ausgenommen ist, verunsichert uns, aber die meisten Menschen reagieren zum Glück besonnen. Natürlich müssen wir immer wieder über geeignete Sicherheitsmaßnahmen nachdenken, aber wir sollten nicht auf die hören, die die schrecklichen Taten für ihre populistischen Zwecke missbrauchen. Wir müssen und wollen an unserer freien offenen Gesellschaft festhalten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich bin sehr froh, dass in Hersbruck ein großer Zusammenhalt besteht. Allen, die sich für unsere Stadt engagieren, die ehrenamtlich arbeiten, möchte ich zum Jahresausklang ganz herzlich danken. Sie alle tragen viel dazu bei, dass Hersbruck ein lebenswerter Ort ist und dass bei uns ein gutes Miteinander besteht.
Die kommenden Feiertage sind nicht für alle Hersbruckerinnen und Hersbrucker freie Tage. Und ich möchte schon jetzt allen Danke sagen, die an den Festtagen ihrem Beruf nachgehen oder ehrenamtlich wirken: den Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern, den Polizistinnen und Polizisten, die für Sicherheit sorgen, den Mitgliedern der Feuerwehr und unserer Notdienste, die da sind, wenn es irgendwo brennt. Sie alle halten die Grundversorgung in unserer Stadt aufrecht und tragen viel zu einem guten Zusammenleben bei.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich gehe zuversichtlich in das neue Jahr. Ich wünsche unserer Gemeinschaft ein gedeihliches Miteinander und einen produktiven Austausch unter allen Organisationen.
Ihnen persönlich wünsche ich eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und dass die Erwartungen, die Sie mit 2018 verbinden, in Erfüllung gehen.
Alles Gute im neuen Jahr!
Ihr
Robert Ilg
Erster Bürgermeister