Liebe Hersbruckerinnen und Hersbrucker,
was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie das Jahr 2018 vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren lassen? Wahrscheinlich ein Reigen aus – hoffentlich vielen – fröhlichen und wohl auch leidvollen Ereignissen aus Privatem und Öffentlichem. Das reicht von der Geburt eines Kindes im Familienkreis bis zum Abschied von einem geliebten Menschen.
Vielleicht kommt Ihnen der Auftritt unserer Nationalmannschaft bei der WM in Russland in den Sinn. Oder das Stichwort „Hitze-Sommer“ treibt Ihnen noch einmal Schweißperlen auf die Stirn.
Mir ist bei der Vorbereitung des Jahresrückblicks jemand in den Blick geraten, der spektakulär abgenommen hat. Und zwar mein Kalender. Mittlerweile ist er ganz dünn. Ein deutliches Zeichen für ein zu Ende gehendes Jahr. Wie von Zauberhand ist nur noch ein Blatt übrig – der Dezember.
Im Zurückschauen hat ein Termin den anderen gejagt. Schöne Momente und langweilige, Pflichttermine und freudige Anlässe, Überraschendes und verlässlich alljährlich Wiederkehrendes – all das nahm Zeit in Anspruch, ließ keinen Raum für Langeweile. Mag sein, dass es hier und da ein Tick zu viel war und kaum noch Luft zum Durchschnaufen blieb.
Solch einen prall gefüllten Kalender hatte auch unsere Stadt Hersbruck. Als Höhepunkt möchte ich unser Gitarrenfestival in Erinnerung rufen. Ein seit vielen Jahren besonderes Ereignis in unserer Stadt. Zeitgleich haben sich Künstler zur „Kunst im Wasser“ etwas ganz Ungewöhnliches einfallen lassen, das sehr viele Menschen angelockt hat. Bei unserem traditionellen Altstadtfest und beim Sommerfest haben wir zusammen fröhlich gefeiert. Das sind nur einige Beispiele von einer Vielzahl an Veranstaltungen. Wenn ich auf Hersbrucks Kalender schaue, muss ich sagen: „Hier wird es keinem langweilig!“
Was vielleicht nicht immer angenehm war, sind unsere vielen Baustellen. Kanalarbeiten, Verlegung der Fernwärme und Straßenbauarbeiten haben unserer Hersbrucker Bevölkerung viele Unannehmlichkeiten beschert. Auf der anderen Seite entsteht dadurch aber auch Neues, Innovatives oder dient der Erhaltung der Infrastruktur.
Viel Nachsicht wird im nächsten Jahr auch die begonnene Sanierung der Kuhpegnitzbrücke brauchen. Unser Hersbrucker Nadelöhr ist so marode, dass es nur mit einem Neubau weitergehen kann. Keine kleine Sache und die Baustelle wird uns über lange Zeit begleiten.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die vielen Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen im abgelaufenen Jahr in Hersbruck und der Umgebung volle Auftragsbücher verzeichnen konnten. Das wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. In manchen Branchen müssen Firmen inzwischen intensiv suchen, um offene Stellen besetzen zu können.
Auch die Tatsache, dass Flüchtlinge und Asylbewerber von der positiven Situation auf dem Arbeitsmarkt profitierten ist erfreulich. Viele sprechen inzwischen gut Deutsch und gehen einer geregelten Tätigkeit nach. Die Bundesagentur für Arbeit meldet erstaunliche Zahlen. 216.000 Flüchtlinge aus den wichtigsten acht Herkunftsstaaten gehen in Deutschland inzwischen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Den Berufseinstieg haben sie binnen kurzer Zeit geschafft.
Auch wenn politisch entsprechend interessierte Kräfte uns einreden wollen, um die Sicherheitslage in Deutschland stünde es schlecht, gehört dies ganz eindeutig in den Bereich der „Fake News“. Im Gegenteil: Die Zahl der Verbrechen ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Das belegen amtliche Polizeistatistiken genauso wie zahlreiche Forschungsergebnisse.
Wir sind auf einem guten Weg. Und diesen Weg werden wir im kommenden Jahr fortsetzen. Wir werden die Hände nicht in den Schoß legen. Ausbau und Verbesserung der kommunalen Infrastruktur und der Kindertageseinrichtungen stehen auf einer langen Projektliste ganz oben.
Danken möchte ich zum Jahresende allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen Dienst tun oder als Ehrenamtliche viele Arbeitsstunden in Vereinen und Organisationen leisten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, genießen Sie die anstehende Vorweihnachtszeit und die Feiertage im Kreise Ihrer Lieben. Erheben Sie gelegentlich das Glas auf all diejenigen, die darauf verzichten müssen und sich beruflich oder ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Die Einsatzkräfte der Polizei, Krankenschwestern und Pfleger, Ärztinnen und Ärzten, die Teams von Feuerwehr und Rettungsdienst, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Ihnen allen gebührt unser Respekt und unsere Wertschätzung. Danke, dass Sie für uns da sind!
Albert Einstein hat gesagt: „Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.“ In diesem Sinne, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, hoffe ich, dass Sie auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken können. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute. Möge es so verlaufen, wie Sie sich das erhoffen.
Ihr
Robert Ilg
Erster Bürgermeister