„Lichtmess“ war früher auf dem Land ein wichtiger Termin: Am 2. Februar bekamen Dienstboten, Mägde und Knechte ihren Jahreslohn, wurden wieder gedingt (also für ein weiteres Jahr „verpflichtet“, oft per Handschlag) oder machten sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.
An Lichtmess brachten auch viele Menschen Kerzen zur Weihe in die Kirche – darunter die schwarzen Wetterkerzen, die Unwetter abhalten sollten – und trugen sie dann brennend durch Haus und Stall, um den Segen weiterzugeben. Bis 1912 in Bayern ein gesetzlicher Feiertag, markierte Lichtmess zudem das Ende des mühseligen Dreschens und der geselligen Spinn- oder Lichtstuben.
Lichtmesstag im Hirtenmuseum
Noch mehr über die Bedeutung des Lichtmesstags erfahren Besucher am Freitag, 2. Februar, von 15.30 bis 17 Uhr im Deutschen Hirtenmuseum bei einem kurzen und gemütlichen Vortrag; anschließend können sie sich selbst eine Kerze ziehen. Kinder zahlen dafür fünf Euro Eintritt, Erwachsene sechs. Eine Anmeldung unter Telefon 09151/2161 ist erforderlich.
“Sitzweil” mit Musik und Text zur Lichtmess
Wer Lust hat, kann sich am 2. Februar abends ab 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) bei einer „Sitzweil“ noch mit feiner Volksmusik und Texten zu Lichtmess unterhalten lassen, abwechselnd dargeboten von der Gruppe Kauderwelsch um die Familie Utz und Robert Vogel mit seinen Vogelhorn-Bergmusikern. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Spinnstube am 4. Februar
Und am Sonntag, 4. Februar, öffnet dann zwischen 11 und 16 Uhr wieder die Hersbrucker Spinnstube. Sie steht für einen beliebten Brauch der dörflichen Kultur: Im Winter trafen sich Mädchen und unverheiratete Frauen bis Lichtmess in den Spinn-, Licht- oder Rockenstuben, um für ihre Aussteuer zu spinnen und Handarbeiten zu verrichten. Dabei tauschten sie Neuigkeiten aus, gaben aber auch Weisheiten, Märchen und Wissenswertes aus der Volksmedizin weiter.
Um diesen Brauch auch heute erlebbar zu machen, treffen sich im Hirtenmuseum immer am 1. Sonntag im Monat emsige Damen, um mit der Handspindel und am Spinnrad aus gewaschener Rohwolle Garn zu spinnen und so manche Anekdote zu erzählen…